Zu hohes Cholesterin – Ursachen und Symptome

Warum den Cholesterinspiegel bestimmen?

Ziel ist das Auffinden eventueller krankhafter Werte, die als Hilfe bei Diagnose und Verlauf bestimmter Erkrankungen dienen. Grundsätzlich wird unterschieden in zu niedrige und zu hohe Cholesterinspiegel. Außerdem gibt es dabei Werte von Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin zu überprüfen.

Ein zu hoher Cholesterinspiegel: Sind Gene schuld?

Verdächtig hoch ist ein Cholesterinspiegel, je nach Alter, bei Werten, die über dem Rahmen von 200 bis 250 mg/dl liegen. Allerdings gilt das Hauptinteresse meist dem LDL-Cholesterin-Wert, also dem schlechten Cholesterin. Dabei können einige Ursachen zu dieser sogenannten primären Hypercholesterinämie, auch familiäre Hypercholesterinämie genannt, führen. Bei etwa 25 Prozent der Patienten sind erhöhte Cholesterin oder LDL-Werte nämlich genetisch bedingt. Meist sind zu wenig oder gar keine LDL-Rezeptoren, die normalerweise LDL-Teile aus dem Blut filtern, das Problem. Es können aber auch sogenannte Enzym- oder Lipoproteindefekte Ursache dieser familiären Cholesterinerhöhung sein. Dann reicht eine gesunde Lebensweise allein nicht aus, um die Werte zu senken. Wenn die Werte so hoch sind, dass ein Gesundheitsrisiko besteht, ist der Einsatz von Cholesterin senkenden Medikamenten meist unumgänglich.

Sekundäre Hypercholesterinämie – welche Ursachen?

Schwangere FrauSekundäre Hypercholesterinämie bedeutet erhöhte Cholesterinwerte im Blut, die durch andere Umstände oder diverse Erkrankungen entstehen. Bei rund 75 Prozent aller Patienten mit erhöhten Blutfettwerten sind solche Ursachen schuld. Als Ursachen, die keine Krankheiten sind, kommen Alter, falsche Ernährung, zu wenig Bewegung, Übergewicht oder Schwangerschaft in Frage. Im Alter steigen bei manchen Menschen die Blutfettwerte etwas an.

Zu viele Lebensmittel mit hohem Cholesteringehalt, übermäßige Kalorienzufuhr und fehlende Bewegung führen erfahrungsgemäß in jedem Alter irgendwann zu Übergewicht. Diese Faktoren sind dann oft der Grund für erhöhtes Cholesterin. Aber auch Erkrankungen wie Alkoholismus, Bluthochdruck, Diabetes (Zucker), Leber- und Nierenerkrankungen, ein Metabolisches Syndrom (also Übergewicht, Bluthochdruck und Zuckerkrankheit gleichzeitig) sowie eine Schilddrüsenunterfunktion können Ursache zu hoher Cholesterinwerte sein. Sogar manche Medikamente können, über längere Zeit eingenommen, zu sekundärer Hypercholesterinämie führen. Dies sind beispielsweise Betablocker gegen Bluthochdruck und schnellen Herzschlag, bestimmte Diuretika, also Mittel zum Wasser ausschwemmen, und hormonelle Verhütungsmittel.

Welche Symptome gibt es bei hohen Cholesterinspiegeln?

Obwohl manche Symptome, vor allem bei länger bestehenden hohen Cholesterin-Werten, sich bei den beiden Formen überschneiden können, gibt es doch einige Unterschiede der Symptome bei primärer (familiärer) und sekundärer Form des zu hohen Cholesterins im Blut.

Symptome der primären Form können sein:

  • Eine sich wiederholende Bauchspeicheldrüsenentzündung im Kindesalter,
  • Leber und Milz-Vergrößerungen,
  • Xantome (mit Cholesterin gefüllte Knoten in der Hautoberfläche) und
  • ein vor dem 50. Lebensjahr auftretender Trübungsring an der Augenhornhaut.

Auch bei der sekundären Form:

  • Fettablagerungen, sogenannte Xantome, im oberflächlichen Hautgewebe von Armen, Beinen, Händen oder in den Sehnen
  • Gelblich-weiße Hautveränderungen, auch Xanthelasmen genannt, an den Augenlidern und inneren Augenwinkeln
  • Zeichen beginnender Arteriosklerose in jungen Jahren wegen hoher Cholesterinwerte im Blut, können Durchblutungsstörungen, oft an den Beinen, Angina Pectoris (Herzenge) oder Herzrhythmusstörungen sein.
  • Auch Schwindel, Bewusstseins- oder Sehstörungen können auf beginnende Arterien-Verkalkung hinweisen.

Leider treten die Symptome einer Hypercholesterinämie manchmal erst sehr spät auf.

Welche Folgen hat ein zu hoher Cholesterinspiegel?

Je länger und stärker der Cholesterinspiegel im Blut eines Menschen erhöht ist, desto größer wird das Risiko einer ernsthaften Erkrankung. Krankhaft erhöhte LDL-Cholesterinwerte können Ablagerungen von Cholesterin in den Gefäßwänden begünstigen. Es kommt zur Verdickung der Gefäßwand, zur Plaque-Bildung und zur Gefäßverengung. Aus solchen arteriosklerotischen Gefäßverengungen resultieren irgendwann Durchblutungsstörungen. Je nach betroffenem Gewebe oder Organ können Erektionsstörungen, Störungen an Auge, am Ohr oder im Gehirn mit Folgen wie Schwindel oder Vergesslichkeit auftreten.

artery blocked with cholesterolAnfänglich leichte Beschwerden können zu ernsteren Erkrankungen, zum Beispiel bei Verschluss von Herzkranzgefäßen bis zum Herzinfarkt führen. Dabei spielen oft zusätzlich losgerissene Blutgerinnsel eine Rolle. Gleiches gilt für den Schlaganfall bei verengten Hirngefäßen. Das Fatale ist, dass etwa 20 bis 30 Prozent der Patienten, die schon einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten, in den nächsten Jahren eine Wiederholung befürchten müssen. Weiterhing besteht die Gefahr der Bildung von Gallensteinen, da Cholesterin oft in der Galle in zu großer Menge vorhanden ist. Bei etwa 90 Prozent aller Gallensteine ist der Hauptbestandteil Cholesterin.

Wie groß ist die Gefahr bei hohen Cholesterinwerten?

Wenn Sie als Patient erfahren, dass Sie zu hohe Gesamt- und LDL-Cholesterinwerte im Blut haben, ist Gelassenheit angesagt. Ihr Arzt betrachtet die Gesamtheit aller Blutfettwerte, die Verhältnisse der einzelnen Werte zueinander und Ihre gesundheitliche Gesamtkonstitution. Denn zu den Risikofaktoren für ernste Herz-Kreis-Kreislaufkrankheiten gehören auch noch andere Faktoren, beispielsweise die Aminosäure Homocystein, Gerinnungsfaktoren, genetische Risiken oder Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder Zuckerkrankheit. Sollten Sie verschiedene Risikofaktoren auf sich vereinen, stimmt Ihr Arzt ein passende Behandlungskonzept mit Ihnen ab.

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